Schöngeistig ist Grindcore eigentlich nie. Das erwartet vermutlich auch niemand, der sich ein derartiges „Album“ – 21 Minuten sind schließlich eher EP-Länge, aber für Genre-Verhältnisse fast schon konzeptalbumverdächtig – zu Gemüte führen möchte. Das höchste der Gefühle ist, wenn man zwischen den kerndebilen Prügelorgien mal eine Millisekunde zum Durchatmen bekommt. Aber nein, nur keine Sorge: Diese Blöße geben sich Rotten Sound nicht. APOCALYPSE schlittert von einer chaotischen Keiftortur in die nächste – und wartet zuweilen eher versehentlich mit marginal groovigen Einsprengseln auf.
🛒 APOCALYPSE bei AmazonIn halsbrecherischer Geschwindigkeit tänzeln die Finnen so grobschlächtig zwischen dem Brachialchaos ‘Pacify’, dem modernden Sound-Brei ‘Renewables’ und ‘True And False’, dass selbst einem eingefleischten DSBM-Fanatiker ordentlich die Ohren schlackern würden. Aber APOCALYPSE dürfte mit 18 Songs auch abseits dessen ein ziemlicher Grind-Overload sein. Das Ganze ist für mich ein bisschen wie schlechter Sex: unbefriedigend, dafür aber schnell vorbei.
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