Manowar befinden sich auf ausgedehnter Abschiedstournee – doch ihr Vermächtnis wird weiterleben. Dafür dürfte unter anderem Mitbegründer Ross Friedman sorgen, der mit der neu besetzten Ross The Boss-Band gerade einen neuen Frühling erlebt. Die spitzen Schreie von Sänger Marc Lopes reichen an die höchsten Höhen von Eric Adams ran, während er mit seiner normalen Stimme tief und bissig klingt.
In Verbindung mit „The Boss“ Friedmanns zackig galoppierenden Riffs und flirrenden Soli ergibt das auf BY BLOOD SWORN eine wunderbare Verneigung vor dem alten Manowar-Sound, ist aber bei Weitem keine Kopie. Und das, obwohl der eröffnende Titel-Track (vor allem dank des Riffings) eiskalt an ‘Blood Of My Enemies’ erinnert und ‘This Is Vengeance’ die Mächtigkeit und Gewalt eines ‘Kill With Power’ atmet – doch die Songs sind auch fernab jeglichen Tributs starke Stücke!
‘We Are The Night’ und das doomige ‘Lilith’ fügen Finsternis und Mystik hinzu, während ‘Faith Of The Fallen’ mit epochalem Balladenanstrich und ergreifendem Solo an ‘Master Of The Wind’ erinnert. Bei ‘Play Among The Godz’ scheinen ‘All Men Play On Ten’ und ein starker Hard Rock-Anstrich durch, der sich in ‘Among The Bones’ weiter in den Vordergrund drängt und ‘Mother Of Horrors’ gar in die Nähe von Kiss rückt. Diese Varianz verleiht BY BLOOD STORM eine ungemeine Lebendigkeit, weshalb auch leicht zu verzeihen ist, dass nicht jeder Refrain sofort ins Ohr geht wie der des schmissigen Rausschmeißers ‘Fistful Of Hate’. Sauber!