Schon die eben erst zwischengeschobene EP sorgte für den Vorgeschmack einer folgenden Großtat. Mit PRESSURE AND TIME lassen die Retro-Rocker aus Los Angeles jedoch sämtliche Vorschusslorbeeren lässig verblassen. Ihr zweites Album ist eine einzige Offenbarung für klassische Rocker-Ohren.
Die Tendenz, die sich auf dem EP-Song ‘Soul’ bereits angedeutet hat, wird hier noch weiter beherzigt. Anstatt sich wie ihre Mitbewerber im Siebziger-Geschäft von Black Sabbath treiben zu lassen, setzen die Rival Sons nun vollends auf die heilige Allianz aus Blues, Rock’n’Roll und vor allem Soul und bringen einen Mehrwert an Motown gegenüber der metallisierteren Konkurrenz. Während das Songwriting einen gehörigen Satz nach vorne gemacht hat, ist der Sound noch wunderbarer in ein dynamisch druckvolles Zeitgefühl analoger Wärme gerückt. Dazu glänzt Sänger Jay Buchanan mit einer vokalen Vorstellung, die an Esprit, Gefühlsechtheit und Bewusstsein für Rockgeschichte an einen jungen Chris Robinson auf SHAKE YOUR MONEYMAKER heranreicht.
Den Rival Sons ist mit diesem Album wahrhaftig ein künftiger Klassiker alter Schule gelungen, was mehr und bedeutender ist als nur der eherne Versuch, wie die Klassiker zu klingen. Led Zeppelin-Vergleiche waren gestern. Ab jetzt darf man von den Rival Sons als eigenständige junge Größe reden.
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