Fans des griechischen Künstlers Seth Siro Anton dürften seine Handschrift auf dem Artwork der australischen Metaller Rise Of Avernus sofort erkennen. Auch musikalisch bieten sich Gruppen wie Septicflesh, Rotting Christ oder Moonspell als Vergleichsobjekte für den Stil der Insulaner an: Todesmetallisch düster und mit gotisch-doomiger Note versehen, dabei aber majestätisch voranschreitend erforscht das 2011 gegründete Trio auf seinem zweiten Werk EIGENGRAU Licht und Schatten des eigenen Bewusstseins.
Auch gesanglich präsentieren sich die Australier in diversen Facetten, wie etwa ‘Gehenna’ zeigt: Hier treffen anfängliche Klagechöre auf das gängige Krächzen und etwas Klargesang. Die Kraft der Songs entsteht nicht zuletzt durch ihre dominante Orchestrierung, die Übermacht evoziert, den Hörer aber auch warm umschmeichelt (der überlange Höhepunkt ‘Eigenlicht’ kann beides). Apokalyptische Riffs (‘Tempest’), Klavier (‘Forged In Eidolon’) und unheilvolle Streicher (‘Mimicry’) tragen zum vollmundig-bedrohlichen Klang des knappen 50-Minüters bei, der stellenweise noch eingängiger daher- und schneller auf den Punkt kommen dürfte, davon abgesehen aber überzeugend auf den Spuren genannter Vorbilder wandelt.