Riffen gegen die Menschheit: Das Ein-Mann-Projekt Rebel Wizard zelebriert auf seinem zweiten Langspieler nicht nur erneut seine Liebe für schier endlos lange Titel, sondern auch hymnische Metal-Riffs und Misanthropie. Wer Midnight mag, wird diese australische Band, hinter der Nekrasov-Mastermind Bob Nekrasov steckt, lieben. Das Image ist schließlich ähnlich: ein bedrohlich wirkender Kapuzenmann (na gut, der hier trägt keine Kapuze, sondern einen Zauberhut), eine unsterbliche Liebe zum Old School-Metal und eine reine No bullshit-Attitüde.
Musikalisch setzt Rebel Wizard aber noch einen obendrauf, indem er garstigen Black Metal mit melodischem Riffing und Soli im Stil von Thrash und NWOBHM paart. Während am Mirko also fuzzig-verfremdet gekeift wird, wird an den Sechssaitern gegniedelt, dass es Dave Murray und Kirk Hammett die Freudentränen in die Augen treiben dürfte. Komplett im Alleingang aufgenommen und produziert, ist der Sound VOLUPTUOUS WORSHIP… leider mitunter etwas holzig geraten.
Mit zu viel Abwechslungsreichtum sollte man außerdem nicht rechnen, aber bei diesem Höllenritt fällt das nicht einmal negativ auf. Wer eine Hymne wie ‘Mother Nature, Oh My Sweet Mistress, Showed Me The Other Worlds And It Was Just Fallacy’ in die Welt donnert, hat sowieso nichts außer absolute Ehrfurcht verdient – man stelle sich nur vor, Bathory hätten ‘Caught Somewhere In Time’ gecovert. Maximaler Hass, maximale Riff-Gewalt. Metal-Herz, was willst du mehr?