Rage Nucleaire Black Storm Of Violence

Black Metal, Season Of Mist/Soulfood 8 Songs / VÖ: erschienen

4.0/ 7
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Foto: Rage Nucleaire BLACK STORM OF VIOELNCE

Punkt eins: Gerade mal zwei BLACK STORM OF VIOLENCE-Songs erreichen die qualitative Durchschlagskraft des schlechtesten UNRELENTING FUCKING HATRED-Stücks. Punkt zwei: Es geht um wichtige Aussagen.

Nehmen wir ‘Annihilation Frenzy’ als Lüftungsrohr für das band-eigene Mord-Hass-Krieg-Gewalt-Mantra; ‘A Sino-American Chainsaw War’ beantwortet alle Fragen mit Gewalt (und der Kettensäge); ‘The Deadfall Triptych’ hat unfassbares Old School-Riffing; ‘Goddess Of Filth’ ist der Versuch, eine geschlechtliche Balance in ein Genre zu bringen, das hauptsächlich würstchendominiert ist; in ‘Ritual Murder (And Its Attendant Blessings)’ geht es um Ausgewogenheit: alttestamentarisch gesehen, Auge um Auge, eine rachsüchtige Art und Weise, die Dinge zu klären; ‘Le Grand Mal De Vivre’ behandelt den selbstzerstörerischen Hang, der jedem innewohnt, aber nur von wenigen gewaltbereit ausgelebt wird; ‘Revel In Bones’ mit Old School-Riffing, das aber am Anfang fast ein bisschen fröhlich klingt („Diesbezüglich müssen wir zukünftig besser aufpassen“, so Lord Worm); ‘Black Storm Of Violence’ lässt mit einem durchgehenden Blastbeat alles enden, quasi als ein Vorspiel für das nukleare Finale.

Ein Wort noch zu ‘Le Grand Mal De Vivre’ mit seiner Doppeldeutigkeit des Wortes „mal“ („Schmerz“, aber auch „das Böse“) liegt Lord Worm aufgrund ebenselbiger am Herzen – die Mehrfachdeutbarkeit von Wörtern, Ausdrücken oder Textzeilen respektive verschwörerisch anmutende Lyrik sind genau sein Ding.

Darum, und eben weil das Leben sowohl von Schmerz als auch dem Bösen nahezu regiert wird, findet textliche Arbeit bei Rage Nucléaire auf diesem Niveau statt. Punkt drei: Statements alleine machen noch lange kein gutes Album aus. Auf Nummer drei muss definitiv wieder Kreativität folgen. Ran an die Drogen!


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