Ohne H.P. Lovecraft wären unzählige Horrorfilm- und Metal-Macher arbeitslos – oder müssten sich eigene Geschichten einfallen lassen. Zu den Anhängern des 1937 im Alter von 46 Jahren verstorbenen Schriftstellers zählen auch Puteraeon. Auf THE CTHULHIAN PULSE: CALL FROM THE DEAD CITY kleiden die 2008 formierten Schweden die versunkene Stadt R’lyeh mit tödlich-gespenstischen Klanggewändern aus. Also alles wie von den drei Vorgängern bekannt? Ja und nein. Zum einen bleiben Puteraeon ihrer Old School-Death Metal-Liebe vom rasenden Auftakt ‘The Sleeping Dread’ bis zum Bang-Finale ‘The End Cometh’ treu. Zum anderen entwickeln sie ihre Genre-Interpretation weiter. Das demonstriert neben der schnittigen Produktion auch das kompositorische Vorgehen.
🛒 THE CTHULHIAN PULSE: CALL FROM THE DEAD CITY bei AmazonEinige der neuen Songs drücken kompakter, rasanter und ein Quäntchen melodischer aus den Lautsprechern. Zudem finden sich auf der Platte auch (unterschwellige) Einflüsse, die nicht von den üblichen verdächtigen Nachbarn wie Unleashed, Dismember oder Grave stammen. ‘Permeation’ begeistert beispielsweise mit raffinierten (Nile-)Riffs und finsteren Leads. ‘Nameless Rites’ tröstet all jene, die Hail Of Bullets hinterhertrauern. Und in ‘The Curse’ sowie ‘Call Of R’lyeh’ kommen nicht zuletzt dank Jonas Lindbloods Gesangsvariationen Erinnerungen an aggressive Moonspell auf. All das, ohne abzukupfern, sondern vielmehr fremde Schwingungen in die inzwischen durchaus eigene Old School-Death Metal-Variante zu implementieren.
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