Pure Reason Revolution Hammer And Anvil

Progressive Metal, Superball/EMI 10 Songs / 52:22 Min. / VÖ: 15.10.2010

7.0/ 7
teilen
twittern
mailen
teilen
von
Foto: Superball/EMI

Als Pure Reason Revolution 2006 ihr Debüt THE DARK THIRD veröffentlichten, hielten etliche Kritiker sie für hoffnungsvolle Nachfolger von Porcupine Tree. Damit haben sie die Rechnung aber ohne die Briten gemacht, die drei Jahre später mit dem elektronischeren, sperrigeren und oft missverstandenen Meisterwerk AMOR VINCIT OMNIA verblüfften. HAMMER AND ANVIL setzt diesen Weg nun fort – und doch ist wieder alles anders. Einerseits pfeifen und fiepen auf diesem Album noch mehr Synthesizer und Keyboards als auf den Vorgängeralben, andererseits präsentiert sich das Quartett 2010 zugänglicher und weniger verschroben. Die Band hat keine Scheu mehr, ihr traumhaftes Gespür für Melodien offensiv in den Vordergrund zu rücken, wobei sie ihren ureigenen Stil konsequent weiterentwickeln – auch wenn die geistigen Überväter Depeche Mode bei jedem Song zumindest als Hintergrundrauschen präsent sind.

Rein objektiv gesehen ist die Höchstnote vielleicht nicht ganz angemessen, da ausgerechnet der arg rumpelige Opener ‘Fight Fire With Fire’ ein Totalausfall ist. Den Extrapunkt gibt es aber für die gnadenlos guten Texte, die mit der Musik so eng verzahnt sind, dass man tatsächlich von einem Gesamtkunstwerk sprechen darf. Außerdem hört man Pure Reason Revolution zu jeder Sekunde den Willen an, ihre Vision bis zur letzten Konsequenz durchzusetzen und zu verwirklichen. Dafür gibt es Respekt – und die knappe Höchstnote.


ÄHNLICHE KRITIKEN

Horse The Band A NATURAL DEATH Review

Boris SMILE Review

Pendragon PURE Review


ÄHNLICHE ARTIKEL

Porcupine Tree: Ein impliziertes Fragezeichen

13 Jahre nach ihrem letzten Studiolebenszeichen THE INCIDENT kehren die einstigen Prog Rock-Hoffnungsträger Porcupine Tree mit CLOSURE/CONTINUATION zurück.

Judas Priest haben nicht mit so viel Fan-Kritik gerechnet

Gitarrist Richie Faulkner zufolge haben Judas Priest nicht damit gerechnet, dass sich ihre Fans gar nicht begeistert von der Quartett-Idee zeigen.

Richie Faulkners 1-Gitarre-Plan für Judas Priest

Richie Faulkner hatte sich schon einen Plan dafür zurechtgelegt, wie er alleine sämtliche Gitarrenaufgaben von Judas Priest schultern kann.

teilen
twittern
mailen
teilen
King Crimson: Mitbegründer Peter Sinfield ist verstorben

Viel ist vom ersten King Crimson-Line-up leider nicht mehr übrig. Nach Greg Lake und Ian McDonald ist nun auch Peter Sinfield von uns gegangen. Nicht nur war es Sinfield, der der Band ihren Namen gab. Bis 1972 war er vor allem für die Texte der Alben IN THE COURT OF THE CRIMSON KING (1969), IN THE WAKE OF POSEIDON (1970), LIZARD (1970) und ISLANDS (1971) verantwortlich. Auf der Bühne unterstütze er die Band zudem meist am Synthesizer. Robert Fripp – ebenfalls Gründungsmitglied und bis heute Gitarrist bei King Crimson – verkündete die traurige Nachricht vor kurzem via X: „Peter Sinfield,…
Weiterlesen
Zur Startseite