Pupil Slicer präsentieren ihr Debütalbum, und man kann nur hoffen, dass es zu Tonträgerbestellungen hoffentlich auch eine Packung extra Nerven dazugibt. MIRRORS heißt der erste Langspieler des Londoner Trios, und dieser erscheint auch in gewisser Weise passend. Beim Hören fühlt es sich so an, als würde man in einen riesigen Spiegelscherbenhaufen geschmissen werden. Die Gitarre schneidet mit unnormal in die Höhe gepitchten Saitenklängen ins Fleisch, und der Gesang ähnelt dem schmerzhaften Schrei des sich blutig in den Bruchstücken windenden Opfers – Autsch! Neben der Grindcore-Zuschreibung, die vor allem auf die fiesen, nicht völlig überladenen Abschnitte passt, findet man für Pupil Slicer auch die Einordnung Mathcore?!
🛒 MIRRORS bei AmazonVon Prog-/Jazz-Elementen oder technischer Versiertheit merkt man aber nicht viel – eher wird wild mit dissonanten Klängen um sich geschmissen, was das Zeug hält – vielleicht besser Yoko Ono-Core? MIRRORS ist aber auch kein kompletter Haufen reiner Geräuschbombardierung. Immer mal wieder gibt es – speziell in Sachen Rhythmus – ein paar interessante Passagen. ‘Collective Unconscious’ ist sogar ein guter Track, der zwar auch ein paar wilde Klänge beinhaltet, aber von einer sich durchziehenden Melodie strukturell zusammengehalten wird. Im Ganzen bleibt die Platte aber leider doch hochgradig anstrengend, sodass man sich über die Kurzweiligkeit freut.
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