Um sich eine Meinung zu einer Platte bilden zu können, reichen meist ein bis zwei Durchläufe. Im Fall des neuen Langspielers BLOSSOM des Londoner Trios Pupil Slicer braucht es allerdings drei Mal so viele – und dennoch weiß man nicht ganz, was man davon halten soll. ‘Momentary Actuality’, der erste Titel, zeichnet sich durch ein Black Metal-artiges Zerschmettern der Drums und Riffs aus, entfesselt aber auch mehrere Metalcore-Passagen. All dies wird begleitet von eher unangenehmem, schrillem Geschrei, das dann in noch unangenehmere, verzerrte Klargesänge übergeht. Das wird mit den anderen Songs auch nicht besser. Im Vergleich dazu sind die Instrumente meist solide, wobei es ab und zu Momente gibt, die recht planlos wirken.
🛒 BLOSSOM bei AmazonNur die letzten drei Songs weichen vom Rest des Albums ab und bringen etwas Licht ins Dunkel: An drittletzter Stelle befindet sich nämlich das gelungene, sanfte Instrumental ‘Language Of The Stars’. Darauf folgt ‘Dim Morning Light’, ein passabler Post Metal-Titel mit harmonischem, endlich vernünftigem Gesinge. Den letzten Platz auf der Tracklist besetzt der überwiegend Pop-punkige, gleichzeitig interessanteste Song ‘Blossom’. Das Beste – oder eher Bessere – kommt hier definitiv zum Schluss.
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