Man hört einen Herzschlag. Da ist jemand aufgeregt. Oder voller Vorfreude. Nach 40 Sekunden wird der Herzschlag allerdings schwächer, ehe er dann ganz aufhört und man den bedrohlichen Piepton des EKGs hört. Woran mag es liegen? Verkalkte Arterien? Arrhythmie? Organversagen?
Man kann es durchaus als Ironie bezeichnen, dass der Anfang des Openers und Titelstücks äquivalent zum Verlauf des Albums ist. Am Ende ist der Patient – der Hörer – nämlich auch dahin, weil Pestilences siebtes Werk eher in die Kategorie „nee, lass mal“ gehört. Und dennoch kommt OBSIDEO mit knappen vier Punkten glimpflich davon. Und das sind die Gründe: Zunächst nervt Bandchef, Gitarrist, Bassist und Sänger Patrick Mameli mit seinem Organ. Rau, bleiern, uninspiriert.
Ebenfalls den Hörspaß verringernd die Tatsache, dass es keine Hooks oder Aha-Erlebnisse gibt. Sicher: Technisch ist das alles nicht scheiße, aber Gefrickel allein macht eben noch keinen guten Song. Darüber hinaus klingt der Gitarren-Sound in den tiefen Passagen eher dünn. Fast schon fragil, weil schlecht verzerrt. So etwas muss man bei der Endabnahme doch hören. Ergo: Auch hier knappe vier Punkte. In der Summe ist OBSIDEO (trotz gutem Artwork) ein maximal durchschnittliches technisches Death Metal-Album, dem einiges fehlt – insbesondere die Aha-Erlebnisse.
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