Patrick Mameli hat Großes versprochen im Vorfeld der Album-Veröffentlichung: DOCTRINE verbindet seiner Ansicht nach „das Rohe von CONSUMING IMPULSE mit den theatralischen Momenten von TESTIMONY OF THE ANCIENTS sowie der Brutalität von RESURRECTION MACABRE“. Und ernsthaft: Unrecht hat er damit nicht.
Im Vergleich zum2009er-Comeback-Werk fällt DOCTRINE wesentlich filigraner und versponnener aus, aber insbesondere durch die markerschütternden Vocals von Mameli (Extrem-Beispiel: die sich überschlagenden Schreie in ʻSinister‘), aber auch durch Passagen wie zum Beispiel den brachialen Start von ʻAbsolutionʼ durchaus ähnlich charmant-ungeschliffen wie die CONSUMING IMPULSE-Tracks. Über weite Teile ist DOCTRINE aber allein deshalb gut, weil es Pestilence nach wie vor gelingt, trotz aller technischen Komplexität Songs zu formen, die schlüssig wirken, eine Geschichte erzählen und dabei so spannend bleiben, dass man nicht schon nach 6,66 Sekunden erkennt, was im nächsten Takt passieren wird (ʻDeceptionʼ).
Nachhaltigkeit ist der zweite Vorname von DOCTRINE, und wenn im Death Metal eine Band die Bezeichnung „Kopfhörer-Band“ verdient, dann Pestilence – Applaus dafür. Live ist und bleibt diese Musik freilich schwierig, weil nur schwer reproduzier- und nachvollziehbar.
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