Wer seine Schwierigkeiten damit hatte, die beiden unterschiedlichen Batushka-Versionen nach dem Streit von Sänger Bartłomiej Krysiuk und Multiinstrumentalist Krzysztof Drabikowski auseinanderzuhalten, hat nun ein Problem weniger. Letzterer siegte vor Gericht; Krysiuk darf den ursprünglich gemeinsam getragenen Band-Namen für sein Projekt nicht länger verwenden. Kurzerhand benannte der polnische Künstler seine Seite daher in Patriarkh um und legt folgerichtig auch direkt das erste Album unter diesem Namen vor. ПРОРОК ИЛИЯ (PROROK ILJA) ist sein Ursprung deutlich anzuhören – dennoch entfernen sich Patriarkh auch in deutlichen Schritten von dem Projekt, das Drabikowski einst ins Leben rief. Die orthodox-sakralen Elemente des gemeinsamen Debüts ЛИТОУРГИIА (LITOURGIYA, 2016) sind zurückgestellt, gleichzeitig ist es ruhiger gehalten als Krysiuks Alleingangsstartschuss ГОСПОДИ (HOSPODI, 2019). Stattdessen überwiegen Orchester, wie sie auch andere symphonische Black Metal-Bands atmosphärisch einzusetzen wissen – schön sind die Chöre und vor allem das Wechselspiel von Krysiuks Growls mit Sängerin Eliza Sacharczuk weiterhin.
Dazu gibt es eine thematische Verschiebung: Mit dem Fokus auf den Sektenführer Eliasz Klimowicz, der im Polen des 20. Jahrhunderts ein neues Jerusalem aufbauen wollte, verabschieden sich Patriarkh gänzlich von dem Mythos, den Batushka einst boten. Acht nach dieser Siedlung benannte Songs erzählen die Geschichte des später Verschollenen mit passend volkstümlichen Instrumenten und erstmals unter Einsatz des Polnischen. ‘Wierszalin/Вершалин II’ rifft besonders schön, doch ab der zweiten Hälfte des Albums verliert sich der Doom-geprägte Black Metal in Atmosphären-Sounds und dümpelt repetitiv vor sich hin. Der Ausklang ist wieder schön gestaltet, ПРОРОК ИЛИЯ wirkt außerdem sicherer als ГОСПОДИ, aber Patriarkhs Identität steht Batushka dennoch nach.
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