Fortsetzungen sind eine schwierige Angelegenheit. Oft sind sie einfach zu spät dran, zu schlecht oder schlicht und einfach unnötig. Aber hin und wieder findet sich doch eine Perle in diesem Meer aus Überfluss. Eine solche ist auch die neue Platte der Würzburger Thrasher Paradox. Diese haben sich vor die undankbare Aufgabe gestellt, eine Fortsetzung zu ihrem 1989 erschienen Konzeptalbum HERESY aufzunehmen – dem retrospektiv noch immer nicht die Bedeutung zugeschrieben wird, die es verdient hätte. HERESY II – END OF A LEGEND setzt das Thema des Vorgängers fort. An der katholischen Kirche des Hochmittelalters wird kein gutes Haar gelassen. Zu Recht. Ähnlich unheilig wie die Texte ist auch die musikalische Untermalung. Gespielt wird komplexer Thrash Metal, der streckenweise aber auch als Power Metal durchgehen würde.
🛒 HERESY II – END OF A LEGEND bei AmazonDas liegt größtenteils an Charly Steinhauers Gesang, der um einiges ruhiger daherkommt als bei anderen Genre-Vertretern. Überhaupt ist HERESY II ein um Meilen melodischeres Machwerk als der betagte Vorgänger. Wo HERESY noch unbedingt MASTER OF PUPPETS sein wollte, haben Paradox heute ihren ganz eigenen Stil gefunden. Klassisches, schnelles Riffing, atmosphärisch-langsame Passagen, kurze, aber knackige Soli sowie die bereits erwähnte Power Metal-Melodik und Epik: Der eigene Sound ist hervorragend.
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