Die Schweden unter Führung ihres zwischen Genie und Wahnsinn getriebenen Sängers, Gitarristen und Song-Schreibers Daniel Gildenlöw machen es einem als Freund traditioneller Prog-Klänge mit ihren letzten Werken nicht gerade leicht. Schon ‘Accelarator’, der Opener ihres elften Studioalbums, erinnert nicht wie von Gildenlöw intendiert an 1997er-Depeche Mode, sondern an Bowies Jungle- und Drum-and-Bass-Begeisterungsphase von EARTHLING. Gestaltet sich der Rest von PANTHER auch etwas weniger stilistisch übersprungshandlungshaft, bleibt die hospitalistisch hibbelige elektronische Vertracktheit ein Leitmotiv.
🛒 PANTHER bei AmazonDabei entlädt sich die Faszination für die prägenden Sounds der Endneunziger im Titel-Track in ihrer unangenehmsten Form: Als krude Mischung aus Sprechgesang, dem Echo des ‘Knight Rider’/Busta Rhymes-Blödsinns ‘Mundian To Bach Ke’ sowie der Vorstellung, Peter Gabriel würde aus dem Stegreif einen imaginären System Of A Down-Song interpretieren. Ambitoniert ist das alles durchaus und verdient rein künstlerisch auch Anerkennung und Respekt. Fans der feinziselierten Folklorismen und sehnsüchtigen Siebziger-Schlenker der tollen ROAD SALT-Saga jedoch genau wie Prog-Fans, die ihren PANTHER gerne mit etwas mehr stilistischem Stahl ausgestattet sähen, dürften sich bei dieser Platte weiterhin auf dem Sprung befinden.
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