Ist in der Black Metal-Ästhetik zwischen den „Eh schon tot“- und „Unsterblich“-Memes überhaupt Platz für Veteranen der ersten Tage, die auf ihre alten noch mal ein paar lässige Nekro-Tunes rausschütteln? Order sagen Ja und kredenzen mit THE GOSPEL schon ihr zweites kurzweiliges Langformat. Wobei: Elf Songs in 34 Minuten lassen erahnen, dass auch ein wenig Punk-Attitüde verbaut wurde… Ansonsten schmieden Riff-Doktor Anders Odden (Cadaver), Ur-Mayhem-Trommler Manheim sowie die Irokesenfraktion aus War-auch-mal-kurz-bei-Mayhem-Sänger Eirik „Messiah“ Norheim und Basser Stu Manx (Gluecifer) eine geifernd-frenetische Barrikade aus Sounds der anderthalbten Welle des Schwarzmetall, die wenig Ü50-Geruhsamkeit und viel lang gepflegten Groll ausstrahlt.
🛒 THE GOSPEL bei AmazonOdden sorgt dazu für todesbleierne Gravitas, die das Ganze gut verankert. Es fehlen die richtig großen Ohrwürmer (selbst wenn Teile wie ‘Bringer Of Salt’ eigentlich Pop Punk mit Extremgesang sind), und man merkt an den effektüberlagerten Vocals, dass es ganz ohne Hilfsmittel nicht mehr geht. Aber großen Respekt für ein Teil, das meinen Impaled Nazarene-Juckreiz wunderbar befriedigt.
***
Du willst METAL HAMMER lesen, aber kein Abo abschließen? Kein Problem! Die aktuelle Ausgabe portofrei nach Hause bestellen: www.metal-hammer.de/heftbestellung
***