Opeth haben ihren Fans in den letzten Jahren einiges abverlangt. Die Hinwendung zum mit analogen -Synthesizern versetzten Prog Rock mit deutlicher Schlaghosentendenz und vielen gezupften Gitarren konnte nicht jeder Anhänger nachvollziehen.
SORCERESS ist nun so etwas wie ein Versuch, die Freunde von Alben wie GHOST REVERIES in die „neue Welt“ der Schweden einzuführen. Es gibt wieder vermehrt härtere Gitarren-Passagen, die sich mit getragenen akustischen Momenten abwechseln und für mehr Dynamik sorgen.
Dabei ist zu jeder Zeit klar, dass sich das Rad der Zeit nicht zurückdrehen lässt und sich Mikael Åkerfeldt sowie seine Mannen schon gar nicht verbiegen lassen. Der funkige Ansatz im Titelstück, der ziemlich unvermittelt auftaucht, ist dafür Beweis genug.
Trotzdem gibt es auf SORCERESS für zuletzt enttäuschte Fans genügend zu entdecken. Die großartige Melodie von ‘The Wilde Flowers’ zum Beispiel, oder die ersten fünf Minuten von ‘Chrysalis’, bevor das Stück am Ende ein wenig zerfasert.
Unterm Strich bewegen sich Opeth also vorsichtig einen Schritt zurück, ohne sich dabei zu verleugnen. Ist SORCERESS deshalb ein Meisterwerk? Nein! Aber ein gutklassiges Album einer außergewöhnlichen Band.
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