Oh, mein Klingelton als Album-Opener: Das Öffnen einer Bierdose. Meine Zuneigung haben die Niederländer damit schon mal sicher, allerdings bedarf eine solche Ansammlung prominenter Musiker im Grunde keinerlei Sympathiepunkte. Hinter Onegodless verstecken sich unter anderem die progressiven Metal-Köpfe von Sänger Pieter Verpaalen (ex-Textures), Bassist Robin Zielhorst (ehemals Cynic) oder Drummer Yuma Van Ekelen (vorher Pestilence).
Das gibt allerdings keinerlei Hinweise darauf, was den Hörer auf MOURNER (einst firmierte die Formation unter dem Band-Namen Mourn) stilistisch erwartet. Onegodless spielen Heavy Rock mit leichten Sludge-Einflüssen, wie man sie auch von Down kennt. Allerdings offenbart genau dieser Vergleich den Unterschied zum obersten Regal. Weder bezüglich der Riffs noch der Stimme können Onegodless im direkten Vergleich mit der Champions League aus New Orleans mithalten. MOURNER fliegt zu keinem Zeitpunkt unter dem qualitativen Radar, besitzt bärbeißigen Charme, spendiert jedoch kaum Momente, die sich nachhaltig in Erinnerung bringen. Natürlich mit Ausnahme des Intros.