Knappe zwei Jahre nach ihrem Century Media-Debüt WINTER kehren Oceans Of Slumber mit ihrem dritten Album zurück. Freunde progressiven Metals schnalzen feinschmeckend mit der Zunge: Die US-Amerikaner verstehen es nach wie vor meisterhaft, ätherische und zartbesaitete Klänge, technisch anspruchsvolle Riffs und jazzige Rhythmen sowie heftige Death- und Black Metal-Parts miteinander zu vermengen. Das ist oft faszinierend und bezaubernd, vor allem, wenn sie wie in ‘At Dawn’ und dem mit Piano begleiteten Titel-Song rührende Melodien und eruptive Brutalität nebeneinanderstellen.
Fans von Cynic, der letzten Enslaved- und früherer Opeth-Alben werden sich hier gleichermaßen abgeholt fühlen. Zugleich fordern Oceans Of Slumber nach wie vor die Geduld ihrer Zuhörer heraus; mit halbem Ohr gehört, mögen THE BANISHED HEART wenig strukturiert und der zarte Gesang von Cammie Gilbert auf Dauer weinerlich erscheinen. Ganz sicher täten die Musiker sich und dem Hörer mit mehr Widerhaken einen großen Gefallen; somit bleibt das Schaffen der Band eine bewusste, kraftzehrende und emotionale Entdeckungsreise, die sich lohnt.