Unkraut vergeht nicht: Seit zwanzig Jahren fahren Obscurity nun schon in Viking Death Metal-Gewässern und legen mit STREITMACHT ihr achtes Album vor. Auch wenn das Promoschreiben versucht, stilistische Stagnation als den neuen heißen Scheiß zu verkaufen („Muss das musikalische Rad immer wieder neu erfunden werden?“): Noch immer in stumpfesten Helden- und Schlachtenklischees zu schwelgen, kann niemanden mehr ernsthaft hinterm Ofen hervorlocken. Klar, handwerklich ist alles sauber, und die Produktion erfüllt immerhin Mindestansprüche.
Keine Frage auch, dass zu angeschwärzten Death Metal-Singalongs wie ‘Herbstfeldzüge’ oder ‘Non Serviam’ die Fäuste und Bierbecher durch den Konzertsaal fliegen werden; das Rezept ist stimmig, aber auch so durchschaubar, dass kaum Hörspaß aufkommen kann. Sumpfig wirkende Texte über Heimat, Blut und Ehre tragen zum unwohlen Gesamtbild bei. Langjährige Anhänger der bergischen Streitmacht werden ihre Freude hieran haben; das muss dann aber auch reichen.