Als wichtigste und eine der einflussreichsten Death Metal-Bands aus Florida sind -Obituary nicht gerade für große Experimente bekannt. Warum auch, wenn sie zu den Eckpfeilern eines kompletten Genres gehören? Eben!
Und aus diesem Grund gibt es – band-betiteltes Selbstfindungsgeschwurbel anderer Größen hin oder her – auch genau das, was man aus Florida eben erwartet. Auf die Zwölf, Obituary-Style. Dabei ist es egal, ob die Band eher im gnadenlos walzenden Midtempo austeilt (‘Turned To Stone’) oder das Gaspedal bis zum Anschlag durchtritt (‘Sentence Day’): Dank der markanten Riffs und Soli ist die Songwriting-Linie von Obituary jederzeit klar erkennbar. Sound-seitig machen Obituary allerdings einen ordentlichen Schritt in Richtung Moderne. Was? Nein, ihr könnt euch wieder hinsetzen, natürlich erwartet euch kein Djent-Sound-Exkurs oder Subbass-Schnickschnack – die Band hat sich einfach nur für eine generell etwas differenziertere, druckvollere und vor allem bei Schlagzeug und Gitarren klarere Produktion entschieden.
Das war schon auf der Vorab-EP TEN THOUSAND WAYS TO DIE zu hören und überträgt sich (inklusive deren Titel-Track) auch direkt auf das Album. Das könnte für einige Puristen schon nah an der Überproduktion kratzen, generell gibt es OBITUARY aber eher den nötigen Feinschliff. Ansonsten gilt: starker Florida-Death für Traditionalisten. Obituary, eben.