Nach der Auflösung der Deathcoreler Despised Icon debütierte Sänger Alex Erian 2012 mit Obey The Brave: YOUNG BLOOD bot Dicke Hose-Metalcore der Güteklasse A – wenig originell, aber mit der Durchschlagskraft eines Zehn-Tonnen-Hammers. 2014 hat sich einiges verändert: Despised Icon sind wieder aktiv, und Obey The Brave vollziehen eine Kurskorrektur. Auf SALVATION fließt weiterhin Testosteron in Strömen, jedoch drängen die auf dem Debüt eher stiefmütterlich behandelten Melodien erstaunlich häufig in den Vordergrund. Hymnische Gitarrenführungen und Misfits-Mitgrölspielchen verpassen nach Hatebreed-/Terror-Rezeptur gefertigten Bollo-Boliden wie ‘Next Level’, ‘Up In Smoke’ oder ‘Full Circle’ eine luftige Hardcore-/Punk-Kante. Ein geschickter Schachzug, mit dem Erian eine noch dickere Trennlinie zu Despised Icon zieht, Stillstand im Keim erstickt und die Tür zu einem größeren Publikum öffnet. Your Demise- und The Ghost Inside-Fans dürfen sich freuen und der Wertung einen Punkt hinzufügen. Für Tough Guys ist SALVATION hingegen eine kleine Enttäuschung, weil der melodische Anteil – insbesondere die „Oh, oh“-Chöre – bisweilen aufdringlich-inflationäre Ausmaße annimmt.
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