Es ist immer schön, wenn man sich auf Dinge verlassen kann. So auch auf den zweijährigen Release-Zyklus von Obey The Brave, die mit MAD SEASON nicht nur in diesem Fall Kontinuität beweisen. Auf ihrem mittlerweile dritten Album präsentieren sich die Kanadier gewohnt spielfreudig und qualitativ hochwertig.
Der Sound knackt und lässt gleichzeitig genügend Raum für Melodien – und auch mal ruhigere Töne. Ansonsten bekommt man absolut typische Obey The Brave-Kost: Melodischer Hardcore, der mit eingängigen Refrains, dampfenden Breakdowns und Leidenschaft gut konsumier- sowie tanzbar ist. So weit, so gut, jedoch könnte dem ein oder anderen das inzwischen zu wenig sein und man sogar von etwas Monotonie sprechen.
Ein gewisses Maß Selbstzitate kann und muss man Obey The Brave definitiv zusprechen – solange dabei jedoch Brecher wie ‘On Thin Ice’ oder ‘On Your Own’ rumkommen, ist das gänzlich egal. Tracks wie ‘RIP’ – ein HipHop-Song – lockern das Ganze auf, sind aber keinesfalls etwas für die Szenepolizei. Hundertprozentig szenekonform waren Obey The Brave ohnehin noch nie, und das ist auch gut so. In dieser Qualität darf und muss die Band spätestens in zwei Jahren wieder etwas veröffentlichen.