Aus 5,5 mach 3. Zumindest, was die Punkte angeht. Denn Obey The Brave sind ungefähr so rotzig wie ein frisch gebügeltes Taschentuch. Die Melodien stammen samt und sonders aus dem Baukasten für aufstrebende Ami-Bands, die man bereits unzählige Male gehört hat und beim ersten Durchgang schon mies fand. Und wenn tatsächlich mal ein bisschen Fahrt aufgenommen wird, mündet die Strophe in einen Refrain, der auch im Kinderkanal für freudig entzückte Gesichter sorgen würde (man höre ‘Die Young’ oder ‘Smoke Signals’).
🛒 BALANCE bei AmazonDa wirkt ein durchgehend brachialer Song wie ‘Reality Check’ fast schon überambitioniert, aber er dauert auch nur knapp länger als zwei Minuten. Handwerklich ist das im Übrigen alles recht ordentlich gemacht, deshalb saust die Wertung auch nicht weiter in den Keller. Das Album langweilt eben nur und wird nicht zum kompletten Ärgernis. Teenager mit dem ersten Liebeskummer werden hier sicher etwas für sich herausholen können, die Balance zwischen zuckersüß und bitter dürfte passen. Wer diese Phase aber hinter sich hat, braucht Obey The Brave nicht zwingend.