Das lange Warten hat ein Ende: Zehn Jahre nach der Veröffentlichung ihres bis dato letzten Studiowerks THE 8TH SIN und immerhin sechs Jahre, nachdem Nocturnal Rites den Beginn der Arbeiten an neuem Material angekündigt haben, steht jetzt endlich PHOENIX in den Regalen. Das Album wird seinem programmatischem Titel vollauf gerecht: Wie der berühmteste Vogel der griechischen Mythologie erheben sich auch die schwedischen Power-Metaller aus der Asche ihrer eigenen Historie, präsentieren mit Überschallsaitendehner Per Nilsson (Scar Symmetry, Meshuggah) einen neuen Lead-Gitarristen – und zeigen sich entschlossener denn je.
Das liegt zum einen an Frontmann Jonny Lindqvist, der seine Stimmbänder stärker als bisher mit dickflüssigem Metal-Bräu tränkt, zum anderen aber auch an teils scharfkantigen Gitarren-Riffs mit spitzen Widerhaken, die der Rhythmusgruppe zahlreiche progressive Exkurse abverlangen. Interessanterweise ist es ausgerechnet Neuzugang Nilsson, dessen Instrument die melodischsten Momente ins Spiel bringt und auf diese Weise den Bogen zwischen PHOENIX und früheren Nocturnal Rites-Großtaten wie AFTERLIFE (2000) oder NEW WORLD MESSIAH (2004) spannt.