Seien wir ehrlich: Nils Patrik Johansson ist ein streitbarer Geist und sicher nicht die einfachste Persönlichkeit. Doch seine großartige Stimme will definitiv gehört werden – bei Astral Doors und den weniger aktiven Lion’s Share, nach seinem Ausscheiden aber leider nicht mehr bei der Sabaton-Schwestergruppe Civil War.
Um deren Klangbild und Thematik aufrechtzuerhalten, rief der Sänger ein Projekt unter seinem eigenen Namen ins Leben, bei dem neben seinem Sohn Fredrik (Schlagzeug) auch Lion’s Share-Gitarrist Lars Chriss beteiligt ist. Wer Johanssons Songwriter-Qualitäten zu schätzen weiß und mit einer Prise Samples mehr umgehen kann, wird an EVIL DELUXE Gefallen finden – sei es am hymnischen ‘Estonia’, dem bissigen ‘September Black’, ‘Dark Evolution’ oder dem erzählerisch spannenden, aber einen Tick zu lang geratenen ‘How The West Was Won’.
Persönliche Einblicke erlaubt das anekdotenhafte ‘Kings And Queens’, das ähnlich wie ‘Metalhead’ auf metallisches Gemeinschaftsgefühl abzielt und zudem mit Chris Boltendahl (Grave Digger) als Gastsänger daherkommt. Das Accept-Cover ‘Burning’ und der finale Schmachtfetzen ‘A Waltz For Paris’ mögen Geschmackssache sein – davon abgesehen ist EVIL DELUXE besten Gewissens weiterzuempfehlen.