Nightmarer CACOPHONY OF TERROR

Progressive Death, Century Media/Sony (10 Songs / VÖ: 23.3.)

6/ 7
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Gut, der Albumtitel lässt erst einmal Schlimmes befürchten. Letztendlich ist CACOPHONY OF TERROR sogar kein wirklich irreführender Titel, denn Nightmarer haben sich nicht unbedingt das Ziel gesetzt, wohlklingende Musik zu schaffen. Wer seinen Stil selbst mit „Total Dissonance Worship“ bezeichnet… Doch der Reihe nach: Nightmarer wurden 2013 gegründet und bestehen aus den ehemaligen War From A Harlots Mouth-Mitgliedern Paul Seidel (Schlagzeug) und Gitarrist Simon Hawemann sowie John Collett (ex-Gigan) am Schlagzeug.

­CACOPHONY OF TERROR stellt das offizielle Debüt dar, das den ahnungslosen Hörer wie ein wütender Djent-Bienenschwarm überkommt. Satt tiefer gestimmte Gitarren, gutturale Growls, schwer atmende Riffs, zähfließende Akkordzerlegungen, qualvoll anmutende Bendings. Nicht unbedingt eine Scheibe, die man für ein romantisches Date aus der heimischen Sammlung auswählen würde. Aber zurück zur Frage der Stilistik: Wie erwähnt, nicht einfach zu klassifizieren. Vereinfacht gesehen, wäre „Progressive Death Metal“ eine für den ersten Augenblick ausreichende Krücke, wird dem Gesamtbild allerdings auf Dauer nicht gerecht, das beispielsweise einige Querverweise in andere musikalische Sphären oder Ästhetiken anreißt, nur um diese letztendlich zu konterkarieren. CACOPHONY OF TERROR besitzt zweifellos seine Stärken.

Eine Einstufung des Hörspaßfaktors sollte man vielleicht mit nervösem Augenzwinkern begleiten, denn Nightmarer haben ihren Band-Namen durchaus mit Bedacht gewählt. Düster, massiv und manchmal schmerzvoll wirkt die Musik, aber ebenso zuweilen beeindruckend effizient und zielgerichtet in ihrer Wirkung. Anders ausgedrückt: Wäre diese Scheibe eine Droge, käme der Vergleich von mit Strychnin versetztem Kokain der Sache wohl ziemlich nah. Vermutlich nicht gerade gesund und durchaus halluzinogen wirkend – aber glücklicherweise handelt es sich „nur“ um Musik, und somit sind Folgeschäden auszuschließen. Oder?

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