Nur sehr wenigen deutschen Bands ist es wie Mystic Prophecy in den zurückliegenden zwanzig Jahren gelungen, ihren per se klassischen Power Metal dem jeweils aktuellen Zeitgeist anzupassen – vor allem hinsichtlich der Gitarrenarbeit und des generellen Sounds ihrer Scheiben. Und so schafft es das Quintett um Frontmann Roberto Dimitri Liapakis auch auf dem neuesten Album METAL DIVISION, seine traditionellen Arrangements durch die exquisiten Beiträge der beiden Saitenvirtuosen Markus Pohl und Evan K in frische Farben zu tauchen, dabei auf Zakk Wylde zu verweisen (‘Dracula’), mit progressiven Harmonien für Atmosphäre zu sorgen oder einfach nur das Gaspedal bis zum Bodenblech durchzutreten (‘Together We Fall’, ‘Die With The Hammer’).
🛒 METAL DIVISION bei AmazonDennoch und jederzeit hat Liapakis die Zügel fest in der Hand, navigiert seine Truppe geschmackssicher durch unterschiedliche Geschwindigkeits- wie Härtegrade und erweist sich als souveräner Meister sämtlicher Texte und Melodien. METAL DIVISION hat seine stärksten Momente, wenn bei mittlerem Tempo echter Tiefgang gelingt (‘Metal Division’, ‘Reincarnation’) oder Inhalt und Musik eine heilige Allianz eingehen (‘Hail To The King’).
Meister Liapakis und seine Mannen schmeißen sich auf METAL DIVISION in ihre elfte Schlacht um den wahren Metal und lassen dabei nichts aus. Knietief im Klischee, aber jederzeit überzeugend donnern die Hymnen, von denen manche die Grenze zum Thrash deutlich überschreiten, aus den Boxen und lassen Freunde des wahren Stahls mit freudigem Lächeln zurück. Iced Earth wären heutzutage auf so eine Leistung neidisch. Marc Halupczok (5 Punkte)
Okay, die „Brüder des Metal“-Texte drehen einem zuweilen die Fußnägel auf links, aber musikalisch ist METAL DIVISION das Beste, was bislang unter dem Namen Mystic Prophecy erschienen ist. Vor Kraft strotzende Song-Ideen, süffige Hooklines, mächtige Höhepunkte – Power Metal-Fans, denen das letzte Primal Fear-Album APOCALYPSE (2018) gefiel, können hier blind zugreifen. Und die Produktion ballert ohne Ende. Matthias Weckmann (5 Punkte)