Es zeichnete sich bereits mit den letzten beiden Veröffentlichungen – SAVAGE SOULS (2006) und SATANIC CURSES (2007) – ab: Vorbei sind ein für allemal die Zeiten, in denen wie auf REGRESSUS (2003) mit jugendlicher Unbedarftheit frisch drauflos gehämmert wird.
Inzwischen setzt der süddeutsche Fünfer die Akzente mehr denn je auf flüssige Melodien, kontrollierte, aber dennoch machtvolle Power und Tempovariationen. So wechseln sich zum Beispiel ein hymnischer Opener wie ‘Across The Gates Of Hell’ (ein Stück, das Metal Church bis dato nicht geschrieben haben) sowie das hinsichtlich der Gitarrenarbeit an alte Vicious Rumors erinnernde ‘Gods Of War’ mit düsteren, schwerfälligen Krachern wie dem mystischen, Dio zur Ehre gereichenden ‘Demons Blood’ oder dem fast schon locker-flockigen ‘Forever Betrayed’ ab.
Dann wieder folgen auf Highspeed-Kracher à la ‘We Kill, You Die’ (man beachte die Slayer-verdächtigen 210 Anschläge pro Minute) und ‘Death Under Control’ durchaus Stadion-Metal-Charakter tragende Stücke wie ‘Father Save Me’ und ‘Revolution Evil’.
Darüber hinaus versteht es das Quintett perfekt, US-Metal-Einflüsse mit denen der New Wave of British Heavy Metal und des melodischen Bay-Area-Thrashs zu kombinieren und mit typisch teutonischem Riffing zu ergänzen. Kurz und gut: FIREANGEL ist ein Album, bei dem der Headbanger nichts falsch machen kann und daher zugreifen muss.
Andreas Schöwe
Diese und viele weitere Rezensionen gibt es in der Juni-Ausgabe des METAL HAMMER.
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