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My Dying Bride THE GHOST OF ORION

Doom Metal  , Nuclear Blast/Warner (8 Songs / VÖ: 6.3.)

6/ 7
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Wenn eine Band, deren Essenz Trauer in all ihrer Form ist, von einem Schicksalsschlag getroffen wird – wie mag das dann klingen, wenn sie ihn verarbeitet? Diese Frage habe ich mir gestellt, seit My Dying Bride die Krebserkrankung von Aaron Stainthorpes Tochter bekanntgegeben hatten. Denn wenn man das bisherige Schaffen dieser Band betrachtet, fragt man sich: Kann es noch tiefer gehen, noch verzweifelter? Die Antwort: nein. Und das ist auch My Dying Bride klar geworden. Sie waren daher klug genug, dies auch nicht zu versuchen. THE GHOST OF ORION hat seine pechschwarzen Momente, ist auch voller Zorn – in ‘The Long Black Land’ oder ‘The Old Earth’, beispielsweise. In der Summe jedoch ist die Platte kein wutentbranntes Manifest, sondern ein sehr in sich gekehrtes Album, eine Art Zwiegespräch mit sich selbst. Mit vielen zart-melancholischen Momenten, wie zum Beispiel zu Beginn des Titel-Songs.

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Die acht Stücke sind weniger überschäumend, als man es von My Dying Bride sonst kennt – oft bauen sich die Lieder auf, tosen, und ebben dann wieder ab. THE GHOST OF ORION ist weniger brodelnd, sondern, nun ja, eine „bleiche“, ungeschliffene Platte, so, als ob sich jemand derart stark mit sich selbst auseinandersetzt, dass er gar keine Zeit, Kraft und Muße hat, diesen Kampf lautstark nach außen zu tragen. Das wird nicht allen gefallen – aber hey, darum geht’s ja auch nicht. Es geht darum, aufzustehen, weiterzumachen, neue Wege zu finden und sich dabei trotzdem nicht selbst zu verlieren. Und, ja, das ist My Dying Bride gelungen. Dass sie ausgerechnet mit dieser Platte unseren Soundcheck gewonnen haben, freut umso mehr, denn: THE GHOST OF ORION ist harte Kost, im wahrsten Sinne. Doch genau hier, im Sperrigen, verbirgt sich eine Schönheit, die nachhaltiger ist als alles Offensichtliche.

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