Die Erwartungen und die musikalische Messlatte waren nach ihrem episch-epochalem Großwerk THE BLACK PARADE (2006) gleichermaßen hoch angesetzt. Wie kann man ein (Konzept-)Album toppen, das sowohl mit Classic Rock-Schlüsselreizen (Bowie, Queen, Roger Waters) als auch mit angesagtem Alternative-Elementen spielt und zudem noch düster-atmosphärisch und lyrisch zu diversen Kopf-Kino-Vorstellungen inspiriert?
Nun, den Pathos und das Drama haben My Chemical Romance auch hier beibehalten, doch anstatt grau und schwarz-weiß ist die die Farbdramaturgie nunmehr fröhlichem Technicolor gewichen. DANGER DAYS: THE TRUE LIVES OF THE FABULOUS KILLJOYS ist dabei thematisch (loser) konzeptuell, behandelt es doch ein postapokalyptisches Amerika im Jahre 2019, in dem eine Gruppe Gesetzloser namens Killjoys (richtig, die Band) gegen personifizierte Konzern-Übermacht kämpft.
Das Ergebnis ist knallbunter SciFi-Comic-Buch-Rock mit Bubblegum-Popkultur großen Sprechblasen, bei denen jeder einzelne (Hit-)Song onomatopoetisch kracht und knallt. Achtziger Stadion, Glam Rock 2.0, Punk-Partikel, Alternative Avantgarde, positiver Pathos und sogar Electro-Eklektizismus dominieren diese visionäre Bildfolge. Charaktervoll und Chamäleon-ambivalent anders – man hat eben von dem großen gelernt. Schlichtweg fabelhaft.
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