Es gibt es auch noch 2019: das annähernd perfekte Untergrund-Black Metal-Album. Wenn nach circa einer Minute ‘Ur myren’ so richtig ins Rollen kommt und dann mit einem geisterhaften melodischen Streicheln die Nackenhaare gen Himmel strävan, äh, streben lässt, dann weiß ich wieder, dass es eine Essenz im Kern dieses so facettenreich gewachsenen Genres gibt und dass dieses anonyme schwedische Duo sie auf seinem dritten Album verdammt noch mal auf den Punkt bringt. Jeder Song ist eine aus knorrigem, stachligem, roh bluttriefendem Sound-Material geschnitzte Miniatur, bei der Riffs, kehlig-heiserer Gesang, Kellerkinderproduktion und virtuoser Einsatz jedes kanonischen Elements der zweiten Welle mir das archaische Tom G. Warrior-„Ugh!“ über die Lippen pressen.
🛒 STRÄVAN bei AmazonMurgs Coverartwork bringt es auf den Punkt: Das Streben nach ganz oben in Filzstift auf Pappe verewigt, so primitiv wie ikonisch, so schlicht wie gut handgemacht – und das ist auch die Musik, Song für Song ein Triumph aus Atmosphäre (‘Strävan’, ‘Renhet’) und Naturgewalt (‘Berget’, ‘Altaret’). Die (fast) gleich benamten Mork mit DET SVARTE JUV und Ultra Silvam mit THE SPEARWOUND SALVATION haben aktuell ähnlich essenziell abgeliefert, aber STRÄVAN ist das „Wow“ des Monats, fast durchgehend ein echtes Gänsehautteil!