Seit 1961 taucht Mothra immer wieder in japanischen Filmen auf. Im Gegensatz zu anderen Monstern verfügt die übergroße Motte von Natur aus über ein friedlich gestimmtes Wesen. Wird Mothra allerdings bedroht, zeigt sie ihre zerstörerische Seite. Bei der gleichnamigen Band verhält es sich umgekehrt: Die Musiker sind auf Härte fixiert, lassen sich beizeiten aber auch streicheln.
So bäumt sich der mit 27 Minuten Spielzeit der Bezeichnung „Langspieler“ unwürdige Zweitling der Polen mit chaotischen Takten in ‘Squant’ auf und nietet seine Umgebung in ‘Hooloovoo’ mit rockigen Hardcore-Geschützen um. Anschließend betrachtet die schizophrene Motte den von ihr verursachten Schaden in der Walze ‘Octarine’ und nimmt mit Wortspielen und Integrity-Note in ‘Grue’, dem rhythmischen Feuerwerk ‘Bleen’ und dem groovenden Punk-Monster ‘Fullgin/B’ wieder Angriffshaltung ein.
Von Math- und Hardcore über (Noise-)Rock zu Sludge in nur sieben Songs – wenngleich sie (noch) nicht die herausragenden Merkmale von The Dillinger Escape Plan, The Hope Conspiracy und Unsun erreichen, zeigen Mothra auf dem transparent produzierten DYES noch mehr Gesichter als auf PLANET DECIBELIAN (2006). Hier bleibt die Fliegenklatsche gerne in der Schublade.
Dominik Winter
Diese und viele weitere Rezensionen gibt es in der Oktober-Ausgabe des METAL HAMMER.
ÄHNLICHE KRITIKEN
Night Ranger ROCKIN’ SHIBUYA 2007 Review
Amaseffer SLAVES FOR LIFE Review
Jaded Sun GYPSY TRIP Review
ÄHNLICHE ARTIKEL
Marilyn Manson hasst es, "Promi" genannt zu werden
Marilyn Manson hasst es, als "Promi" bezeichnet zu werden. Außerdem verspürt er eine "Verpflichtung", Rockstar zu sein.
Werdet Schauspieler mit Mercenary
Wir sind von Mercenary feinsten Power Metal gewohnt – Melodie, Härte und Griffigkeit wie sie sein sollten. Wenn sie euch damit auch schon geködert haben, könnt ihr jetzt in ihrem neuen Video auftauchen.
Nach Streit mit Plattenfirma: Timo Tolkki bringt SAANA-Album selber raus
Die Plattenfirma zahlte den Vorschuss, doch Stratovarius -Gitarrist Timo Tolkki wollte das Album selber via Internet veröffentlichten – ganz im Gegensatz zum Label. Jetzt einigten sich die Anwälte.
