Moonspell sind der Welt endgültig abhandengekommen. Zum Glück: Für ihr 13. Studioalbum HERMITAGE haben sie sich tief in die Einsiedelei ihrer eigenen Kreativität zurückgezogen, um fern von Raum und Zeit, von Trends und Erwartungen ein Album wie in der guten alten Zeit aufzunehmen. Eine Rückbesinnung auf die WOLFHEART-Werte ist von den Portugiesen natürlich dennoch nicht zu erwarten, dafür ruhen sie viel zu sehr in einem breiten, diffusen Trademark-Kosmos. Dennoch ist insbesondere nach dem sinfonischen und bisweilen steril-überproduzierten 1755 eine Rückkehr zu rohem, mystischem Sound zu verzeichnen. Der Rest ist der übliche Moonspell-Zauber. Und das ist ausdrücklich positiv gemeint: HERMITAGE steckt voller starker, dramatischer Dark Metal-Songs.
🛒 HERMITAGE bei AmazonEs sind aber, und das muss man wissen, Songs, die nichts und niemandem etwas beweisen wollen. Alterswerk wäre in diesem Kontext vielleicht ein bisschen weit ausgeholt, die Richtung stimmt aber: HERMITAGE klingt so, wie sich Moonspell nach fast 30 Jahren Karriere hören wollen. Leidenschaftlich, düster, unaufgeregt – und im Titel-Track oder dem wogenden ‘The Hermit Saints’ plötzlich wieder so groß wie zu ihren besten Zeiten. Dennoch wird man das Gefühl nicht los, HERMITAGE könnte das letzte Werk der Band sein. Dieses ist hoffentlich unbegründet.
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