Der Band-Name Mongofünf klingt erst mal ziemlich bescheuert und seltsam, und so wie ich diese Band aus Köln einschätze, war das auch genau der erwünschte Effekt.
Mit ihrem zweiten Album IM REICH DER STERNE (inspiriert vom ersten Flash Gordon-Hörspiel ‘Der Superstar im Reich der Sterne’) zeigen sich Mongofünf wesentlich eigenständiger als auf der überdeutlichen „System Of A Down auf Deutsch“-Baustelle DAS LETZTE BISSCHEN HEILANSTALT. Man hat also an sich und am Songwriting gearbeitet und ist so zu mehr eigener Identität gekommen. Natürlich blitzt der früher erschlagende Einfluss in den irren Gesang-/Geschrei-Wechselspielen und der musikalischen Clownerie immer noch hin und wieder durch, aber Songs wie ‘Blinde auf der Seite des Feuers’ und ‘Hure Europa’ machen den Schritt zur eigenen Identität deutlich.
Trotzdem wird es Leute geben, die mit dem vor fünf Jahren wahrscheinlich modern genannten Sound der Band nix anfangen können, denen die Verschrobenheit der Gesangs-Performance und das zum Teil rasante Rumgebreake zu viel ist. Aber genau das ist Mongofünf offensichtlich vollkommen egal, denn kommerzielles Kalkül kann 2008 nie und nimmer hinter einem solchen Sound stecken. Dafür Respekt.
Christian Kruse
(Diese und viele weitere Rezensionen findet ihr in der METAL HAMMER Juni-Ausgabe!)
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