Normalerweise stehe ich bei polnischem Black Metal Gewehr bei Fuß, aber obwohl dem Duo Misanthur aus Czenstochau, dem Herzen des dortigen Katholizismus, der Wille, innovative Wege gehen zu wollen, nicht abzusprechen ist, bleibt das resultierende Debütalbum EPHEMERIS eine frustrierende Angelegenheit. Grob im Dreieck zwischen monochromem Black Metal, Blackgaze und Post Punk hängend, erzeugen die acht Songs eine seltsam indifferente Atmosphäre.
🛒 EPHEMERIES bei AmazonRasante Anfänge wie in ‘On The Heights Of Despair’ versinken vor meinen Ohren in wattig-nebulösem Fuzz, melancholischer Schönklang wie in ‘Essence’ tritt acht Minuten lang mehr oder weniger auf der Stelle, während der Rausschmeißer ‘Crush The Stone With Sea’ geradezu unausweichlich mit Möwenkrächzen und Wellenwogen die Post Metal-Klischees bedient. Das hat insgesamt den Wohlfühlfaktor eines klammen Morgens im zu kalten Badezimmer, wenn man versucht, sich mit einem feuchten, dünnen Handtuch abzutrocknen – auf dem Papier existenzialistisch, als Erfahrung na ja.
***
Du willst METAL HAMMER lesen, aber kein Abo abschließen? Kein Problem! Die aktuelle Ausgabe portofrei nach Hause bestellen: www.metal-hammer.de/heftbestellung
***