
Ministry, also was den Großteil dieses Jahrtausends angeht Al Jourgensen in eben diesen letzten 24 Jahren zu folgen, war ein schmerzvoller Prozess: THE DARK SIDE OF THE SPOON war 1999 als letztes Album der klassischen Industrial Metal-Phase, damals noch mit Paul Barker, der Schwanengesang eines wilden Jahrzehnts. Vieles, was danach kam, sah Jourgensen in wirren Rants über drittklassigen Brachial-Beats als Polit-Clown agieren, mit dem abso-luten Tiefpunkt so circa 2018 mit AMERIKKKANT. Nun, was den Albumtitel angeht, ist HOPIUMFORTHEMASSES kein echter Fortschritt, aber musikalisch setzt sich der Aufwärts-Trend, den schon der Vorgänger MORAL HYGIENE andeutete, fort. Songs wie ‘Goddamn White Trash’ zitieren mit treibendem, mechanischem Groove und prägnantem Minimal-Riff die gute alte Zeit. Al kaut uns nicht mehr konstant ein Ohr ab, sondern springt wie ein Derwisch zwischen gebrüllten Slogans und Collagen-haften Gesangs-Snippets hin und her.
🛒 HOPIUMFORTHEMASSES bei AmazonUnd bei Nummern wie ‘TV Song’ ahnt man wieder, warum Ministry Anfang der Neunziger wie eine Abrissbirne in der neuen Weltordnung extremer Musik einschlugen. Nicht alles hier erreicht diesen Standard: Der Opener ‘B.D.E.’ ist zerfahrener Murks, und auch ‘Just Stop Oil’ sowie das bizarre ‘It’s Not Pretty’ haben mehr von schlechten Drogen als guter Musik. Aber wer nicht immer noch ΚΕΦΑΛΗΞΘ rauf und runter hören will, sollte ruhig mal HOPIUMFORTHEMASSES probieren.
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