Da ist sie wieder, die alte Stilbezeichnungsproblematik. So einfach es ist, eine Band wie Cannibal Corpse mit einem Etikett zu versehen, so schwierig gestaltet sich die Suche nach einem passenden Label bei Meshuggah, die seit jeher alle Stilgrenzen ignorieren.
OBZEN ist in dieser Hinsicht keine Ausnahme, bewegt sich aber nicht nur in den gewohnt heftigen Regionen, sondern nimmt auch durchaus Züge an, wie wir sie von Tool her kennen (‘Electric Red’). Doch keine Sorge: Der durchschnittliche Härtegrad liegt hoch genug, dass auch Fans der frühen Meshuggah-Alben ihre Freude haben werden – zudem sind einige der Hack-Grooves der Frühphase wieder zurück im Programm der Schweden.
Doch auch das Hypnotische, die wiederkehrenden Riffs und auch Melodielinien, die den Vorgänger CATCH 33 dominiert haben, sind auf OBZEN reichlich vertreten. Das verleiht dem Album die zwingend notwendige Struktur, die es aufgrund der Komplexität der einzelnen Songs dringend benötigt. Hierin liegt auch die eigentliche Stärke von Meshuggah: Sie besitzen überragende instrumentale Fähigkeiten, spielen und nutzen sie voll aus, schrauben aber immer dann eine Stufe runter, wenn die Gefahr besteht, dass ein Lied ins willenlos Technische abdriftet. Das gelingt nur wenigen, von daher verdienen die Schweden klar die Höchstnote.
Petra Schurer
(Diese und viele weitere Rezensionen findet ihr in der METAL HAMMER April-Ausgabe!)
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