Meshuggah Obzen

teilen
twittern
mailen
teilen
von

Da ist sie wieder, die alte Stilbezeichnungsproblematik. So einfach es ist, eine Band wie Cannibal Corpse mit einem Etikett zu versehen, so schwierig gestaltet sich die Suche nach einem passenden Label bei Meshuggah, die seit jeher alle Stilgrenzen ignorieren.

OBZEN ist in dieser Hinsicht keine Ausnahme, bewegt sich aber nicht nur in den gewohnt heftigen Regionen, sondern nimmt auch durchaus Züge an, wie wir sie von Tool her kennen (‘Electric Red’). Doch keine Sorge: Der durchschnittliche Härtegrad liegt hoch genug, dass auch Fans der frühen Meshuggah-Alben ihre Freude haben werden – zudem sind einige der Hack-Grooves der Frühphase wieder zurück im Programm der Schweden.

Doch auch das Hypnotische, die wiederkehrenden Riffs und auch Melodielinien, die den Vorgänger CATCH 33 dominiert haben, sind auf OBZEN reichlich vertreten. Das verleiht dem Album die zwingend notwendige Struktur, die es aufgrund der Komplexität der einzelnen Songs dringend benötigt. Hierin liegt auch die eigentliche Stärke von Meshuggah: Sie besitzen überragende instrumentale Fähigkeiten, spielen und nutzen sie voll aus, schrauben aber immer dann eine Stufe runter, wenn die Gefahr besteht, dass ein Lied ins willenlos Technische abdriftet. Das gelingt nur wenigen, von daher verdienen die Schweden klar die Höchstnote.

Petra Schurer

(Diese und viele weitere Rezensionen findet ihr in der METAL HAMMER April-Ausgabe!)


ÄHNLICHE KRITIKEN

Meshuggah :: THE VIOLENT SLEEP OF REASON

Meshuggah :: The Ophidian Trek

Cannibal Corpse :: A Skeletal Domain


ÄHNLICHE ARTIKEL

Paul Mazurkiewicz: Dave Lombardo ist mein größter Einfluss

Für Paul Mazurkiewicz von Cannibal Corpse war das Schlagzeugspiel von Slayer-Ikone Dave Lombardo in künstlerischer Hinsicht wegweisend.

Cannibal Corpse: Hurrikans zerstörten 90 % von Rutans Besitz

Was Cannibal Corpse-Gitarrist Erik Rutan durch die zwei Hurrikans in Florida geschehen ist, will niemand am eigenen Leib erleben.

Cannibal Corpse: Erik Rutan verlässt die aktuelle Tour

Hurrikan Helene hat das Haus von Cannibal Corpse-Gitarrist Erik Rutan erwischt. Er verlässt vorzeitig die Europatournee, um bei seiner Familie zu sein.

teilen
twittern
mailen
teilen
Schweden-Metal: Die Seele des Volkes

Das komplette Schweden-Special findet ihr in der METAL HAMMER-Dezemberausgabe 2024, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo! Frische Luft statt Stahlwerk Aber warum klingt der schwedische Metal, der 1982 endgültig seinen Durchbruch feierte, so anders? So unvergleichlich schwedisch-melancholisch? Melodischer als die NWOBHM, aber rauer als US-Power Metal? Einerseits ist es diese Glückseligkeit, diese Absenz von vielen alltäglichen Problemen, die ihren Weg in die Musik fand. Während die Bands in Birmingham ihre Zukunft in einer Stahlfabrik oder Kohlemine sahen, mit Armut und der Thatcher-Regierung zu kämpfen hatten, gab es in…
Weiterlesen
Zur Startseite