Das mit dem „nicht klar denken“ lasse ich an dieser Stelle unkommentiert – wer weiß, wann Herr Kessler mir mal wieder ein Bier von einer weit entfernten Festival-Theke mitbringen muss…? Und überhören lassen sich Mental Cruelty beileibe auch nicht. Dafür ist die Inszenierung zu pompös, wuchtig und schillernd. Klanglich würde ich punktemäßig auch in das obere Regal greifen. Aber der Stil, den A HILL TO DIE UPON wählt, ist schon verwirrend. Es gleicht eher einer Theaterinszenierung, in der die verschiedenen Protagonisten (der pralle Deathcore, der exzentrische Black Metal, das quiekende Ferkel) Seite an Seite in einem Stück auftauchen, in dem es keinen klaren Handlungsstrang zu geben scheint.
🛒 A HILL TO DIE UPON bei AmazonGekrönt wird das Ganze von einer Epik, die zu einer Zeremonie des britischen Königshauses passen würde. Mental Cruelty sind originell, klanglich opulent, aber bei Weitem noch nicht ausgereift. Welches Potenzial hier musikalisch schlummert, bemerkt man spätestens in den Soloteilen, die einen spannenden, melodischen Kontrapunkt zum Abriss bieten. Einen Gang zurückzuschalten könnte diese Band zwei Schritte nach vorne bringen.
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