Melvins PINKUS ABORTION TECHNICIAN

Rock, Ipecac/RTD (8 Songs / VÖ: 20.4.)

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Hach, die Melvins. Die erklärten Lieblings-Weirdos der Rock-Szene haben derzeit eine kreative Hochphase. BASSES LOADED war noch 2016 unter der Prämisse entstanden, ein Album mit unterschiedlichen Bassisten einzuspielen. Doch diesmal setzen die Kernmitglieder Buzz Osbourne (Gitarre und Gesang) und Schlagzeuger Dale Crover getreu dem Motto „Doppelt hält besser“ auf gleich zwei parallel antretende Tieftöner. Neben dem aktuellen Basser Steven McDonald (sonst mit Off! unterwegs) verstärken sich die US-Amerikaner mit Jeff Pinkus von Butthole Surfers.

Das liest sich in Verbindung mit deren Albumtitel LOCUST ABORTION TECHNICIAN (1987) wie die totale akus­tische Attacke, doch weit gefehlt. Stattdessen ist PINKUS ABORTION TECHNICIAN (speziell für Melvins-Verhältnisse) angenehm leichtgängig ausgefallen. ‘Flamboyant Duck’ hat was von einer relaxten Ausgabe von The Who, genauso entspannt sind die hypnotischen Melodien und Sounds des bluesigen ‘Don’t Forget To Breathe’. Auch ‘Break Bread’ rockt mit tollen Gesangsharmonien lässig daher.

‘Stop Moving To Florida’ ist eine obskure Verschmelzung zweier Fremdkompositionen: ‘Stop’ von der James Gang und dem Butthole Surfers-Klassiker ‘Moving To Florida’. Damit nicht genug: Auch zum Finale mit ‘Graveyard’ kommen die Surfers nochmals zu Ehren. Den Vogel schießt allerdings das famose Cover von ‘I Wanna Hold Your Hand’ ab, das eine Eins-a-Sludge-Behandlung abbekommen hat, ohne den Song komplett zu verunstalten. Eine der besten The Beatles-Huldigungen aller Zeiten. Ein äußerst gelungenes kreatives Experiment und keinesfalls ein Schnellschuss.

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