Sehen wir es mal so: Der direkte Konkurrenzkampf mit Metallica ist neu eröffnet. Warum? Weil Mustaine nach Jahren kommerzieller Testballons (RISK, CRYPTIC WRITINGS) endlich zu dem zurückgekehrt ist, was ihn einst hat groß werden lassen: Er selbst bezeichnet ENDGAME als „Modern Original Megadeth“ und beschreibt damit ein Album, das kompositorisch an RUST IN PEACE (1990) oder COUNTDOWN TO EXTINCTION (1992) anschließt, klangtechnisch aber über allerneueste Standards verfügt.
Und genau hier unterscheidet er sich von seinen früheren Kumpanen/Widersachern Hetfield, Ulrich & Co., denn Metallica sind auf DEATH MAGNETIC vergleichsweise schludrig mit ihren Ideen umgegangen. Mustaine dagegen – mit der tatkräftigen Unterstützung einer tadellosen Band, aus der vor allem Neuzugang Chris Broderick an der Gitarre herausragt – schöpft sein Potential voll aus. Natürlich: Seine nasale, leicht quäkende Stimme kann dem voluminösen Timbre Hetfields unter normalen Umständen nicht standhalten, aber Mustaine gibt sein Bestes und prügelt dabei gleichzeitig die rassigsten Thrash-Riffs der zurückliegenden Jahre aus dem Handgelenk.
Ergo: Während Metallica künstlerisch auf der Stelle treten, badet Mustaine im Jungbrunnen und fühlt sich dabei so pudelwohl, dass ihm ein so starkes Werk wie ENDGAME scheinbar mühelos gelingt. Chapeau!
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