Irgendwo neben At The Gates, Entombed und Meshuggah könnte man diese Schweden einordnen, aber irgendwo auch nicht. Denn auch wenn Einflüsse hier und da herausklingen, dominieren vor allem der eigene Stil und Sound. Das beginnt bereits mit der Produktion, die hauptsächlich auf den Band-eigenen Schlagzeuger Fred Forsberg zurückzuführen ist. Sein Wunsch war es, harte, zeitgemäße Musik zu kreieren, „die nicht so klingt, als wäre es nur eine weitere Metal-Platte, die von einem Computer gemacht worden ist“. Dieses Bestreben hört man PORTAL TOMBS deutlich an. Der breite Sound hat nichts mit Überproduktion zu tun, sondern klingt so roh und ohrenbetäubend, als würde man sich tatsächlich im stickigen Proberaum der Band befinden. Fast alle Tracks berufen sich dabei auf langsame, schwere Doom-Passagen.
🛒 PORTAL TOMBS bei AmazonSänger Claes Nordin brüllt sich von Anfang bis Ende die Seele aus dem Leib, und Gitarrist Gustav Eriksson überzeugt immer wieder mit starken Soloeinschüben (etwa in ‘Orcus Mouth’ oder ‘Unholy Mass’). Das lässt die Platte mächtig und zugleich erdrückend klingen, schreit aber auch permanent nach Variation. Vergebens: Mass Worships zweites Album hat es ausschließlich auf einen intensiven Lärmpegel abgesehen. Wer mehr (oder besser weniger) erwartet, ist an der falschen Adresse.
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