War für Friedman-Fans, die vor allem dessen Arbeit mit Megadeth schätzen, das letztjährige Wacken mit mehreren Song-Cameos des Gitarristen bei seinen alten Brötchengebern ein Freudenfest(-ival), gestaltet sich sein neues Soloalbum DRAMA weniger metallisch, sondern zeigt den Virtuosen klassisch geschult. Wobei ein Opener wie das leichtfüßige ‘Illumination’ fast schon mit hochmelodischen Kee Marcello-Soloqualitäten den Weg ins Gitarrenhymnenparadies weist. Doch das nur am Rande. Mit der Unterstützung einer partiell mit japanischen Musikern besetzten Band, zu der auch Geigen- und Cellostreicherfachkräfte zählen, geht Friedman sein Material an, welches bei einem Titel wie ‘Song For An Eternal Child’ in der Melodieführung auch mal fernöstliche Charakteristika von Friedmans Wahlheimat Nippon aufweist.
🛒 DRAMA bei AmazonNäher an PASSION AND WARFARE oder der Axtausgabe von David Bryans ON A FULL MOON als an Satrianis SURFING WITH THE ALIEN bestimmen feinfühlige bis filigrane Weisen den ohrschmeichelnden Reigen und gibt es lediglich einen wortwörtlichen Song, nämlich das pianobeflügelte ‘Dead Of Winter’ – dies aber dafür gleich in englischer und spanischer Fassung: für Erstere zeichnet Like A Storms Chris Brooks verantwortlich, während das umbenannte ‘2 Rebeldes’ von einem gewissen Steven Baquero Vargas gar noch gefälliger, da weniger Nickelback-haft intoniert wird. DRAMA ist ein Profigitarristenalbum, welches eben nicht ausschließlich jene Zunft als primäre Zielgruppe anvisiert und löblicherweise auch keine rein solistische Selbstbeweihräucherung darstellt.
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