Ein-Mann-Black Metal-Projekte gibt es wie Sand am Meer. Bands, die von nur einer Frau gestemmt werden, dagegen weitaus weniger. Und obwohl das Konzept der Alleinunterhalterin durch unter anderem Hulder und Myrkur enormen Auftrieb innerhalb der Szene erhalten hat, stellen diese noch immer die Ausnahme dar. Leider ist das auch bereits der einzige Aspekt, durch den Marthe hervorstechen, denn mit FURTHER IN EVIL scheint das Projekt nur selten wirkliche Sternstunden verzeichnen zu können. Immer mit einer ordentlichen Portion doomigem Schleichgang und schwarzem Krächzen präsentieren die sechs Songs – die meisten davon in Überlänge – eindrucksvoll, wie langweilig ein von kunstvoller Monotonie geprägtes Genre sein kann. ‘I Ride Alone’ und ‘Victimized’ ziehen sich mit ihren elf beziehungsweise neun Minuten in zähe Längen und verlieren sich in ihrer unspektakulären Atmosphäre und schwachbrüstigen Vocals.
🛒 FURTHER IN EVIL bei AmazonDas ist schade, gelingt Marthe doch mit Songs wie ‘Dead To You’ oder ‘To Ruined Altars’ eine erfrischend rockige Schlagseite, mit Letzterem sogar ein beinahe ritueller Klargesang. Der unverbrauchte Ansatz täuscht allerdings nicht darüber hinweg, dass Marthe abseits dessen über weite Strecken kaum mehr als ein poliertes und kantenloses Abziehbild des traditionellen norwegischen Black Metal sind.
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