Im Weinbau hat Chile schon lange Erfahrung und wird auch in „Weinkenner-Europa“ von vielen geschätzt. Im Metal-Sektor – insbesondere in der Doom-Szene – stecken die Südamerikaner noch in den Kinderschuhen. Dabei haben gerade Mar De Grises ihren Underground-Status zu Unrecht: Schon mit THE TATTERDEMALION EXPRESS konnten sie Insider überzeugen – man denke nur an den grandiosen Auftritt beim Doom Shall Rise-Festival.
Vier Jahre hat es gedauert, bis ihr neustes Erzeugnis namens DRAINING THE WATERHEART heranreifte. Oft gehört – in diesem Fall zutreffend: Das Warten hat sich gelohnt. War die 2004er-Auslese noch etwas grob im Abgang, überzeugt der neue Jahrgang mit vollem Bouquet. Obwohl man sich nach wie vor an den europäischen Größen orientiert, hat es die Band geschafft, ihre Musik in Bahnen zu lenken, die jedem Death Doom-Fan gefallen sollten. Besonders auffallend erscheinen die ruhigen, fast Ambient-artigen Passagen.
Der Mut zu überraschenden Wendungen steht Mar De Grises gut zu Gesicht. Dabei übertreiben sie ihre musikalischen Eskapaden nicht und verlieren sich auch nicht in gezwungener Innovation. So bleibt die Platte stets aufregend und bedient sich nach wie vor der gängigen Stilmittel des Death Doom.
CHRISTIAN HECTOR
(Diese und viele weitere Rezensionen findet ihr in der METAL HAMMER August-Ausgabe!)
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