Kennt noch jemand diese Wundertüten, die es früher auf dem Dorf beim Milchwagen zu kaufen gab? Für Jungs und Mädchen nach Farben getrennt. Nun, AWAKEN THE TIDES ist eine solche Wundertüte, überrascht mit technischer Brillanz und mehr Abwechslung als ein Maskenball im Swingerclub.
Malefice sind Briten, kommen aus dem beschaulichen Reading und haben sich der sehr modernen, brutalen Schlagseite verschrieben. Soll heißen: Es hagelt Blastbeats, Breakdowns, Schwedenmelodien und Taktverschiebungen. Dazu gibt’s Geschrei, vereinzeltes Gegrunze und wirklich gute Melodien. Sänger Dale Butler klingt in den meisten Schreipassagen dabei extrem nach Trevor Phipps von Unearth, und das ist definitiv als Kompliment gemeint. Dies ist aber auch schon die einzige echte Gemeinsamkeit, ansonsten orientieren sich Malefice auf Songs wie ‘Delirium’ und ‘Baying For Blood’ deutlich an jüngeren Auswüchsen des Genres und streifen dabei auch öfter mal die Grenzen zum Deathcore. Sehr erfreulich ist die technische Fertigkeit der beteiligten Musiker, die alle auf der Höhe der Zeit agieren.
Den Höhepunkt des durchgehend guten Albums liefert aber ‘The Day The Sky Fell’, der es schafft, extrem eingängig und atmosphärisch zu klingen, dabei aber stets brutale Sperrfeuer streut, um die nötige Härte zu wahren. Dick. AWAKEN THE TIDES ist bereits das dritte Album von Malefice und könnte die Band schnell auch außerhalb ihrer Heimat durchstarten lassen. Gelungene Überraschung.
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