Wenn aus Rebellen Legenden werden, oder auch: Majesty sind zurück und legen mit LEGENDS ihr nunmehr neuntes Studioalbum auf den Tisch. Respekt für diese Ausdauer; ein Hoch auf das Durchhaltevermögen. Doch genug der Lobhudelei und zurück in die harte Realität. Und die tut ziemlich weh – autsch! Denn in eben dieser starteten Sänger Tarek Maghary und seine Männer 2017 genauso wenig eine Rebellion wie sie heute Legenden sind. Bereits das letzte Album der Truppe enttäuschte durch seichtes Kommerzgesudel, Kreativität wich der Eingängigkeit – koste es, was es wolle. LEGENDS beginnt mit ‘The Will To Believe’ und einem Laberintro, das niemand braucht. Sorry! Der Hörer würde die Thematik – postapokalyptisches Wasteland, Kampf für eine bessere Zukunft – auch ohne diesen Vorlauf verstehen.
🛒 LEGENDS bei AmazonAber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt: Vielleicht zündet ‘Rizing Home’ im Anschluss durch ersehnte Stärke und Kraft? Pustekuchen. Langeweile macht sich breit; dafür sorgt nicht nur der banale Refrain. Es folgt ‘Burn The Bridges’ – und zeitgleich kommen die Fragen: Meinen Majesty das wirklich ernst? Was sollen diese ständigen Wortwiederholungen? Warum? Die Midtempo-Nummer ‘Wasteland Outlaw’ sticht positiv hervor, wirkt ehrlicher und weniger aufgesetzt, während ‘Words Of Silence’ später den Vogel komplett abschießt. Balladen gehen generell immer – aber doch nicht so! Gänsehaut, ja, aber nicht aufgrund großer Emotionen, sondern vielmehr wegen Unbehagen und dem großen Drang, ganz schnell Reißaus nehmen zu wollen. Für ‘Blood Of The Titans’ waren Majesty entweder zu lange mit Battle Beast unterwegs oder haben zu viel Beast In Black gehört. Wie auch immer: Disco-Kram steht dieser Band nicht! Und LEGENDS auch nicht. Wirklich schade.