Ich verkneife mir jetzt mal den Flachwitz mit Karlsson vom Dach und freiem Fall, et cetera. Stattdessen konzentrieren wir uns auf den Herrn Nilsson des Heavy Metal, Multiinstrumentalist Magnus Karlsson, der zwischen Banjo, Akkordeon, Keyboard und Gitarre alles bespringt, was bei drei nicht in der Villa Kunterbunt ist. In der Vergangenheit trat er unter anderem als Musiker bei Primal Fear, Scheepers, Kiske/Somerville oder Allen/Lande in Erscheinung, nun folgt also sein Soloausritt auf dem großen Onkel.
Wer die letzten Zeilen aufmerksam verfolgt hat, wird wissen, wohin die Reise in Taka-Tuka-Land geht: MAGNUS KARLSSON’S FREE FALL bietet melodischen, höchst professionell gefertigten Metal, der druckvoll-moderne Gitarren mit teilweise zu kitschigen Arrangements kombiniert – ganz ernsthaft: An manchen Stellen fallen Tommy und Annika sämtliche Backenzähne vor lauter Süße aus. Dank seines ausgezeichneten Netzwerks konnte der Schwede auf dieser Scheibe mehr Sänger vereinen als Michel aus Lönneberga Holzmännchen schnitzen: Neben David Readman (Pink Cream 69), Mark Boals (Yngwie Malmsteen), Tony Harnell (TNT) erheben auch Ralf Scheepers oder Russell Allen ihre Stimmen.
Mitunter übernimmt Karlsson auch selbst das Mikro. Das alles trägt aber nicht gerade dazu bei, dass Meisterdetektiv Kalle Blomquist einen roten Faden in dieser Geschichte erkennt. MAGNUS KARLSSON’S FREE FALL wirkt daher eher wie ein Melodic Metal-Sampler als ein eigenständiges Werk. Das wäre ungefähr so, als würde man sämtliche Astrid Lindgren-Bücher gleichzeitig lesen. Und wer will das schon…?
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