Vor drei Jahren ließ das zweite Album der Band unter Führung von Linnéa Olsson (zuvor bekannt als Gitarristin von The Oath und vorübergehend auch Grave Pleasures) aufhorchen: Darauf überzeugte die gebürtige Schwedin und heutige Wahlberlinerin an Mikro und Gitarre mit einem Sound, der das kaputte, kratzbürstigere Äquivalent zu den coolen Klängen der inzwischen Jack White angetrauten, wunderbaren Olivia Jean darstellte: Twang-infusionierter Garagen Rock mit Dark-Appeal, gerne wie bei Maggot Heart auch genüsslich zwischen Proto- und Post Punk changierend. Auf Triobesetzung und damit die rhythmische Rückendeckung von Olivia Airey am Bass und Uno Bruniusson am Schlagzeug schwörend, haut Olsson – die stimmlich hörbar stärker in ihre neue Frontfrauenrolle gefunden hat und neben Patti Smith als Fixpunkt nun auch eine düstere Debbie Harry gelten lässt, mit HUNGER einen Strauß Nachtschwärmer-Songs raus, die man sich sehr gut im Berlin-Schöneberg der Achtziger und damit in Szeneschuppen wie dem Ex’n’Pop aus den Boxen tropfend vorstellen kann.
🛒 HUNGER bei AmazonDazu erweitern Maggot Heart ihre Ausdruckspalette mit ingeniösem Instrumentarium: So setzt es zuweilen herrlich dreckige, einstige Heroinhauptstadtfieberträume evozierende jazzy Saxofonflanken, Trent Reznor-Pianotupfer und Trompetentöne. Guter Stoff.
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