PROMETHEUS, SYMPHONIA IGNIS DIVINUS ist die größte Frechheit seit Monaten! Und das entstammt nicht einer grundsätzlichen Abneigung gegen symphonischen Metal im Allgemeinen oder Rhapsody im Speziellen – im Gegenteil hatte oder habe ich dazu ein recht gutes Verhältnis.
Was Luca Turilli uns hier jedoch vorsetzt, ist eine Bankrotterklärung. Von Songwriting kann keine Rede sein: Keines der Stücke bleibt im Ohr, alles dudelt belanglos vor sich hin – ohne Hook (einzige Ausnahme: ‘Il Tempo Degli Dei’) und vor allem ohne Härte. Gitarren kommen nur in den fideligen und ziellosen Soli zum Tragen, Bass und Drums sind dermaßen in den Hintergrund gemischt, dass ich fürchtete, meine Tieftöner seien abgeraucht. Alles ertrinkt in einem Meer aus billig klingendem Orchester und Chören, die dem Material keine Tiefe, keinen Mehrwert, keinen Sinn geben können.
Und dann ist da auch noch dieser vollkommen deplatzierte Sänger: Die Stimme von Alessandro Conti hat kein Volumen, keinen Ausdruck, keine Seele. Daher fügt sie sich dann doch wieder ganz gut in das Gesamtmachwerk ein. Luca Turilli sägt mit diesem Album schwer am durch Umbesetzungen und Umbenennungen angeknacksten Ruf von Rhapsody. Das Orchester sollte streiken.
Sebastian Kessler
—
Mit ihrem Album PROMETHEUS, SYMPHONIA IGNIS DIVINUS spalten Luca Turilli’s Rhapsody die METAL HAMMER-Redaktion und werden zum Streitfall unserer Juli-Ausgabe.
—
Rund 100 aktuelle Reviews findet ihr in unserer Juli-Ausgabe.
Das Heft kann einzeln und innerhalb von Deutschland für 5,90 Euro (inkl. Porto) per Post bestellt werden. Einfach eine Mail mit dem Betreff „Einzelheft Metal Hammer 07/15“ und eurer Adresse an einzelheft@metal-hammer.de schicken.
Generell können natürlich alle Hefte auch einzeln nachbestellt werden – alle Infos dazu findet ihr unter www.metal-hammer.de/einzelheft.
—
Bestens informiert über dieses und alle weiteren wichtigen Themen im Metal bleibt ihr außerdem mit unserem Newsletter. Ein Mal pro Woche flattert euch übersichtlich sortiert ein Update ins Postfach. Einfach anmelden, damit euch auch sicher nichts entgeht.
ÄHNLICHE KRITIKEN
Of Mice & Men :: Cold World
Of Mice & Men :: Cold World
Thränenkind :: King Apathy
ÄHNLICHE ARTIKEL
Streitfall Gloryhammer: Stuss oder großes Epos?
Teile der METAL HAMMER-Redaktion streiten sich über RETURN TO THE KINGDOM OF FIFE: Bei dem neuen Gloryhammer-Album gehen die Meinungen auseinander.
Die Metal-Alben der Woche vom 13.05. mit Visions Of Atlantis, Misery Index u.a.
Die wichtigsten Metal-Neuerscheinungen der Woche vom 13.05. in der Übersicht – diesmal mit unter anderem Master Boot Record und Jungle Rot.
Venom: Cronos packt den Pinkel-Vorfall von 1985 wieder auf den Tisch
Venom-Vorsteher Cronos möchte nachträglich klarstellen, was 1985 im Tourbus mit Slayer-Frontmann Tom Araya wirklich geschehen ist.